Geld im permanenten Wandel der Zeit: Stetiges Umdenken als Strategiekonzept

Pecus & Pecunia

Die Entwicklung des Geldes  ist retrospektiv betrachtet eine höchst  spannende Angelegenheit, immer analog der sich ändernden persönlichen und wirtschaftlichen Erfordernisse der Menschen. Kaum ein anderes „Mittel“ wurde  fortwährend derart kreativ bearbeitet.

Geld in seiner ursprünglichen Funktion war ein Tauschmittel. Seine weitere, überaus wichtige Funktion als Wertaufbewahrungsmittel ergab sich aus dem mit reiferer Gehirnleistung entwickelten Bedürfnis der Menschen nach Sparen und damit Vorsorge. Dass es sich auch vortrefflich für Zwecke der Spekulation einsetzen lässt, dürfte der neuronalen Entwicklung des Faktors „Gier“ geschuldet sein und führte damit zu einer endgültigen Überwindung der Geld-Hirn-Schranke.

Pecus, lat. „das Vieh“, war das Geld der römischen Antike. Vieh besaß in der damaligen Zeit die gewünschten Eigenschaften, die eben gutes Geld haben sollte. Als unglücklich dürfte sich der mit der Zeit im Stall stehende und zum Himmel stinkende Reichtum für einige erwiesen haben. Die Geburtsstunde von Pecunia, lat. Geld, Münzgeld  war gekommen, denn „pecunia non olet“. Dabei hatten die Münzen, die das Vertrauen der Handelnden zum Tausch genossen, zunächst einen „inneren Wert“, d.h. sie bestanden aus einem wertvollen Metall, vorzugsweise Gold oder Silber, das man jederzeit auch zur Herstellung gewünschter Güter hätte verwenden  können.

Ein Geld, das keinen inneren, tatsächlichen Wert besaß, war zunächst nicht denkbar. Mit fortschreitendem Handel erdachten sich jedoch einige findige Marktakteure die Möglichkeit, Münzen mit geringerem Metallwert herzustellen, dafür aber in größerer Stückzahl: Der Grundstein für die erste Inflationen war gelegt. Damit sind wir in der Neuzeit angekommen. Zwischen Antike und dem 21. Jahrhundert liegt eine sagenhaft spannende Zeit der Geldgeschichte. Dass Geld durch seine Verwandlungs- und Vermehrungsfähigkeit, bedingt durch die Illusion und den menschlichen Glauben an seine stetig währende Funktionsfähigkeit,  immer wieder große Herren und ihnen anvertraute Damen in den wirtschaftlichen Ruin trieb, ist Geschichte und Realität zugleich. Es liegt an uns, möglichst zum Kreise der Betrachter und nicht der Betroffenen zu gehören. Fatal wäre indes der Irrglaube, heutige demokratische Systeme schlössen Geldvernichtung, Währungsreformen, Enteignungen weiter Teile der Bevölkerung u.ä. in sich schon aus, das Gute sei der Demokratie sozusagen immanent.

Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf besprechen, was gefrühstückt wird!

Bleiben Sie aufmerksam.